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In diesem Blog werden Feldpostkarten nach über 100 Jahren Blogbeiträge. Damals wurden sie in der Sütterlin-Schrift auf Papier geschrieben. Inzwischen sind sie transkribiert und aufbereitet. Nach 101 Jahren wieder ein Warten und Bangen auf den nächsten Brief.

Ob oder wann Ernst Trimpop stirbt, lasse ich bewusst ebenso unklar, wie es damals war.

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Anmerkung des Transkriptors:

Ernst Trimpop wurde ganz zu Anfang des 1. Weltkriegs am 3. August 1914 eingezogen. Er hat regelmäßig Karten und Briefe geschrieben.

Die Briefe von Ernst Trimpop an seine Frau Lydia sind fast alle vorhanden. Einzelne fehlen, was aus Bemerkungen zu schließen ist.
Außerdem liegen einige Karten und Briefe an seine Tochter vor – leider nicht vollständig –, sowie Karten und Briefe an die beiden Geschwister: Egon und Marga. Karten und Briefe an Egon sind nicht vorhanden.

Briefe von seiner Frau und seinen Kindern liegen nicht vor. Ernst Trimpop hat sie, wie er z.B. am 7. März 1915 schreibt, vernichtet.

Gerne hätte ich die Briefe von Lydia gehabt, die die Situation in der Heimat und der Firma Raab und Trimpop schildert, weil dann manche Antworten in den Briefen klarer würden.

Die meisten Karten und Briefe sind mit Bleistift bzw. Kopierstift geschrieben, nur wenige aus – dem Fort Manteuffel – mit Tinte. Oft hat Ernst Trimpop keinen Tisch als Unterlage gehabt. Im Schützengraben schreibt er: … ich „benutze meine Brieftasche, die ich auf die Knie gelegt habe, als Schreibpult. Ziemlich dunkel ist es auch, sodaß ich nicht immer die Linie sehen kann.“ Auch die Schriftgröße schwankt, sie hängt von der jeweiligen Unterlage, den Lichtverhältnissen und dem, was er vorher zu tun hatte, ab. Am Schriftbild sind auch die häufigen Unterbrechungen zu erkennen, die er häufig auch notiert.

Die vorhandenen Karten und Briefe an die Kinder habe ich im Text mit blauer Farbe versehen. Die wenigen an ihn gerichteten Briefe anderer Verfasser, die er beifügt, in schwarzer Farbe kursiv. Häufig schreibt er, er habe einen Brief beigefügt, doch er fehlt.

Einfügungen von mir stehen in eckigen Klammern [ ]. Auffällige Schreibweise habe ich mit [sic], von mir nicht Deutbares mit [?] oder Entzifferbares mit … [?] gekennzeichnet.

Die Orthographie (vorwiegend die damals übliche Rechtschreibung) habe ich beibehalten: z.B.
„giebt“, „Hülfe“, „hülft“, „Brod“, meistens jedoch „Brot“;
„Komisbrot“, selten „Komißbrot“, noch seltener „Kommisbrot“
„paar“ wird immer klein geschrieben.
Im Anfang schrieb er: „Cigarren“ später „Cygarren“, selten „ Zigarren“, einmal im gleichen Brief auch Cygarren (6.10.14).
„Apell“, ganz selten „Appell“, „kollosal“, „Chokolade“,
Feste „Manteuffel“, manchmal „Manteufel“.
Die Tageszeiten werden manchmal groß, manchmal klein geschrieben, Nachmittag und Abend werden meistens groß geschrieben, selten Morgen und Nacht.
Das Wort „ein“ (Mengenangabe) wird meistens durch die Zahl „1“ ersetzt.
Er schreibt fast immer: „Nichts Neues“, aber dann „Nichts besonderes“.
„daß“ steht nicht immer, wenn es erforderlich ist. Meistens habe ich es mit [sic] angemerkt.
„garnicht“ ist bei ihm „ein“ Wort.
Ich habe es beim „ß“ gelassen (läßt, geküßt …).

Die Abkürzungen Comp. (für Compagnie), Batl. (für Bataillon), Untfz. (für Unteroffiziere), evtl., herzl., l. (vor Personen, vor „Beiden“ = liebe/n), etc., u.s.w. sind unverändert geblieben. Manchmal habe ich die Abkürzung durch das in eckigen Klammern stehende ergänzt, z.B. str[enger], gek[üßt].
„cr“ beim Datum = currendum (= laufender Monat), auch: „dss Mts.“ (dieses Monats), do = dito.

Den Namen „Raab“ (Mitinhaber der Firma Raab & Trimpop) schreibt er häufig nur „Ra“, manchmal „R“.

Die Personennamen und Ortsnamen sind mir nicht alle bekannt, darum weiß ich nicht, ob ich sie alle richtig abgeschrieben habe, zumal verschiedene Schreibweisen bei manchen Orten möglich sind (französisch/ belgisch – flämisch – deutsch, es wechselt auch in den Briefen z.B. die Ortsbezeichnung: Corteville).

Es werden selten Satzzeichen, vor allem keine Kommata, gesetzt. An manchen Stellen habe ich zur besseren Lesbarkeit Kommata eingefügt.

Trotz aller Vorsicht könnten sich Abschreibefehler eingeschlichen haben.

Ernst Martin Greiling

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